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Song: | Douce France |
Album: | Ich Kann | Genres: | |
Year: | | Length: | 359 sec |
Lyrics:
Der Junge auf dem fremden Bahnhof, wie ein Hindernis im Treck
Der Hastenden, der Reisenden, hatte leichtes Marschgep�ck:
Ich stand wie Vasco da Gama vor dem Tor zur neuen Welt,
Die Fahrkarte am Band um meinen Hals, ich war ein Held!
Mit einem unscharfen Foto sucht' ich nach ihnen verstohl'n
Und mein Hasenherz, das fl�sterte: Keiner kommt, dich abzuhol'n.
Verlor'n, verscholl'n, gestrandet, Bahnsteig 10 am Gare de l'Est
Ist ein sehr einsamer Platz, wenn dich dein Heldenmut verl�sst...
Da rief jemand meinen Namen, ich bin auf sie zugerannt,
Sie schlossen mich in ihre Arme, die fremden Menschen auf dem Bild in meiner Hand.
Douce France!
Alles ist so fremd, so anders, so verwirrend und so schnell.
So viel neue Bilder, alles ist so aufregend, so grell.
Die Worte, die ich nachspreche und beginne zu versteh'n,
Menschen, die mir hier begegnen und die Dinge, die gescheh'n:
Wie sie ihre Autos parken, ohne Skrupel, ohne Zwang,
K�ssen sich auf offner Stra�e und sie essen stundenlang,
Menschen, die auf U-Bahnsch�chten schlafen, hatt' ich nie geseh'n,
So viel Lebensm�de, die bei rot �ber die Kreuzung gehen.
Und Caf�s stell'n Tisch und St�hle auf die B�rgersteige raus
Ich bin so fern von zuhause und ich f�hl mich doch schon zuhaus!
Douce France!
100 Francs f�r eine Cola, 3 mal 50 f�r Kultur
Aus der Juke-Box f�r den gro�en Georges, Tr�net und Aznavour.
Wie haben sie mich entz�ndet, �berw�ltigt und bewegt,
Hab' mein ganzes Taschengeld in ihren Liedern angelegt!
Und die spielt' ich nach auf den Boulevards als Stra�enmusikant
Abends vor den Filmpal�sten, wo man damals Schlange stand.
Ich habe Boris Vian geh�rt, Grapelli und B�chet -
Sein Sopran drang auf die Stra�e vorm 'Caveau de la Huchette'.
And�chtig standen wir drau�en, zwei Kinder Arm in Arm,
Der Lebensdurst, die Z�rtlichkeit und der Jazz hielten uns warm.
Douce France!
Hab' die Frauen in der Rue du Faubourg St. Denis geseh'n,
Die ihre Sch�nheit verkaufen und ich konnt' es nicht versteh'n,
Dass sie sich f�r jeden Drecksack hinlegen, f�r jeden Wicht,
Wenn er nur die Kohle hinlegt - ich versteh' es heut' noch nicht!
Ich sah Pflastersteine fliegen, sah die Fratze der Gewalt,
Sah die Klugheit unterliegen, sah die Hand zur Faust geballt,
Sah sie offen ausgestreckt und zur Vers�hnung schon bereit,
Lebte Freiheit, f�hlte Gleichheit und ich fand Br�derlichkeit.
Douce France!
Wie ein Film flimmert mein Leben �ber die Kinoleinwand,
Einer von den sch�nen alten mit Ventura und Montand.
Ich seh: Soviel hat der Junge, der da spielt, bei dir gelernt.
Hat dich 100 mal verlassen, hat sich nie von dir entfernt.
Hat ge�bt, sein eignes Land mit Liebe besser zu versteh'n
Und Unabdingbares milder und vers�hnlicher zu seh'n.
Da war nie ein Wort der Feindschaft, nie eine Dem�tigung,
Nur so ein gewisses L�cheln in meiner Erinnerung.
Manchmal, wenn ich an mir leide, dann machst du mich wieder heil,
Von meiner schweren, dunklen Seele bist du der helle, der federleichte Teil.
Douce France!
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