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Oktoberklub - Arbeiter vom Dienst Lyrics - Zortam Music
Song:Arbeiter vom Dienst
Album:Das Beste Aus Der Ddr [disc 3]Genres:Pop
Year:1995 Length:443 sec

Lyrics:

Ich bin Stanislaus Stanzi
Stanzer im VEB Berliner Gro�stanze
Dieses Lied ist all denen gewidmet
Die tagt�glich im Licht der �ffentlichkeit stehen
Und trotzdem zu ihrem eigenen Stil finden

Jetzt kommt's - meine gro�e Stunde
Als Arbeiter vom Dienst
Man braucht mich aus so manchem Grunde
Weil ich echt in der Sache steh
Man braucht mich aus so manchem Grunde
Weil ich echt in der Sache steh

Und tanz ich auch nach manchen Pfeifen
Man sieht mich fern, man sieht mich nah
Brauch nur die �rmel hochzustreifen
Und schon bin ich dicke da
Brauch nur die �rmel hochzustreifen
Und schon bin ich dicke da

Also, Leute, ick will mi ja nich uffdr�ngeln
Aber ick muss da mal wat loswern, wat meine Karriere als Arbeiter vom Dienst anbelangt
Anjefangen hat et damit, dass ick mir ne Lippe riskiert habe in der Betriebszeitung
Ick hatte echt wat zu mosern bei der Fertijung und der Technologie von unserere Patentmuffen
In aller Unbescheidenheit: det Ding hat jesessen
Aber zwee Tage sp�ter wer ick in de BEL jerufen
Nachijall, denk ick mir: 'Jetzt jibts Senge'
Aber denkste: janz die Freundliche, alle Mann
Der Ober-BELer stellt mir den Direktor vor
Dabei kannt ick den schon vons ND

Naja, und nun der Direktor:
'Lieber Kollege Stanzi
Der Minister will unsern Betrieb besuchen
Und sich dabei auch mit den Arbeitern unterhalten �ber die Erf�llung von Beschl�ssen
Und ob es Vorschl�ge aus den Reihen der Arbeiter gibt.
Sie sind uns bekannt als ein kritischer, bewusster, junger Arbeiter
Zeitmangel, Bankett, �konomie der Zeit - pipapo'
Sie dr�ckten mir en Zettel in de Hand
Und sagten, sie w�ssten schon, was der Minister h�ren wolle.

Naja, ick war stolz
Und ick hab den Text jelernt
Jebimst ha'ick den!
Naja, und am n�chsten Tag hab ick dann det Ding mit mein Direktor gedreht
Rein zuf�llig wurde der Minister an meine Stanze vorbeijeschoben
Alle taten nat�rlich unheimlich auf ahnungslos und det Jespr�ch war Murks
Alle freuten sich:
Der Minister �ber das unkomplizierte Jespr�ch, das ihm viel gegeben h�tte, wie er sagte
Der Direktor, weil ick den von ihm jeschriebenen Text so nat�rlich uffjesacht hatte
Der Ober-BELer weil unser Minister p�nktlich zum Bankett kam, woran unsere Kantinenbesatzung zwee Tage jewerkelt hatte
Und meine Kumpels, weil se nischts zu sagen brauchten

Und ick sang danach zufrieden, im Rhythmus vons ? von meine Stanze:
'Es gehts mir nichts mehr an die Nieren
Jede Situation nehm ich ihm Nu
Gerade vor den gro�en Tieren
Gelang mir jetzt der beste Coup
Gerade vor recht gro�en Tieren
Gelang mir jetzt der beste Coup'

Naja, und sowat st�rkt nat�rlich Vertrauen und Selbstvertrauen
Und Stanzi war Mode!
Aber eines Tages meldet sich det Fernsehn an
Und zu mir in de Werkhalle schicken se den Kunden Redakteur
'Also, Kollege Arbeiter, so �lverschmiert wie jetzt bleiben Sie mal, das wirkt gut in Farbe!
Sie geben morgen ganz spontan eine Stellungnahme f�r unsere Aktuelle Kamera ab
Ich mache Ihnen das mal vor:
Also, ich sage: 'Die neuen sozialpolitischen Ma�nahmen
Insbesondere die gravierende Verbilligung der Bermudadreieckbadehosen
Und der Import ausreichender Anzahl von Golfschl�gern
Haben in allen Betrieben unsres Landes zu neuen Initiativen und zu wiederum neuen Gegenpl�nen gef�hrt.
Ich spreche mit dem Arbeiter XY aus dem Gro�betrieb ABC und frage:
'Was ist die Meinung in Ihrem Kollektiv dazu?'
Und dann antworten Sie:
'Das st�ndig steigende Bed�rfnis unsrer Werkt�tigen nach Golfspiel und nach Badehosen
Hat dazu gef�hrt, dass bei einem spontan einberufenen Meeting vor der Werkskantine
Die Beschl�sse unter Wogen von Begeisterung, die �ber uns zusammenschlugen, uns hochhoben, begr��t wurden.
Resolutionen wurden spontan unterschrieben
Und es wurde sich zu einer Produktionssteigerung
Zu Ehren des n�chstfolgenden gesellschaftlichen Jubil�ums verpflichtet.'
Jenau so waret.

Naja, und dann hat er noch jesacht, ick soll den Text jut lernen, denn die Sache soll schnell sterben
Wat er damit jemeint hat wee� ick zwar nicht, aber ick hatte en h�llischen Durscht.
Und aufm Weg in de Kneipe hab ich lautgr�hlend vor mich hinjesungen:
'Ich wei�, dass sie mich gern sehen
IIch hab bestimmt den richtigen Jargon
F�r Presse, Funk und Fernsehen
Bin ich L�we im Produktionssalon
F�r Presse, Funk und Fernsehen
Bin ich L�we im Produktionssalon'

Naja, und nun kam ick also in unsere Stammkneipe 'Zum rastlosen Knorpel'
Und wer sitzt da schon? Meine Kumpels von der Brigade
M�chtig in Fahrt. Kaum bin ick am Tisch, jehts auch schon los.
Fertichjemacht haben sie mich:
'Wie kannste dir von so'n Eierdieb vorschreiben lassen, wat de spontan von dir jibst?
Kiek dir doch mal die Sendung im Fernsehn an
So einjepaukt und dressiert quatscht doch Keener
Jedenfalls keen Normaler - h�chstens der Leutnant vom Schwanenkietz'
Also, die waren besoffen. Sonst quatschen se son dussliget Zeug nic.
Jedenfalls nich so laut.

Naja, und dann haben sie noch jesacht:
'Mach denen det doch nicht immer so einfach.
Jib dem mal wat zu denken. Zeigs dem.'
Naja, det hat erst mal mir wat zu denken jejeben
Und denn hab ick ne lange Nacht jegr�belt.
Naja, und am n�chsten Tag kam dann meine gro�e Schau.
Janz l�ssig hab ick uff seine Frage etwa so jeantwortet:
'Die sozialpolitischen Ma�nahmen finden wa alle murks.
Hut ab vor unserer Partei- und Staatsf�hrung, die uns planm��ig dahinjef�hrt hat.
Erwartet ham wa sowat, wir ham jut jearbeitet, aber warum sollen wa uns immer lange selber loben?
Bermudadreiecksbadehosen hab ick zwar kaum jesehen und jetragen
Aber det wird schon seine triftigen Gr�nde haben, warum die billjer jeworden sind.
Aber mit so nem Kn�ller wie die Golfschl�ger hamwa eigentlich erst zum n�chsten gesellschaftlichen Jubil�um jerechnet.'
Naja, vielleicht hab ick immer mal en bisschen �bertrieben.
Aber der Reporter hat janz sch�n dusselig aus seine Bermudis jekiekt.
'Aus mir nen Schauspieler zu machen
Ddas hat doch wirklich keinen Sinn
Wird man mir auch nen Einlauf machen
Ich geb mich wie ich wirklich bin!




 

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